Martin Bachmann, 19. Dezember 1964 – 3. August 2016

Am Morgen des 3. August 2016 verstarb der Erste Vorsitzende der Koldewey-Gesellschaft Martin Bachmann völlig unerwartet an seinem Arbeitsplatz im Deutschen Archäologischen Institut in Istanbul.

Martin Bachmann liebte die Stadt am Bosporus, die ihm seit vielen Jahren zur zweiten Heimat geworden war. Seine besondere Beziehung zur Türkei, zu ihren Menschen und ihrer Sprache begann bereits 1990, als er das erste Mal bei der Deutschen Ausgrabung in Pergamon mitarbeitete, zunächst als Student, später als Grabungsarchitekt. Die historische Bauforschung war schon während seines Architekturstudiums an der Universität Karlsruhe zu seiner Leidenschaft geworden, dabei ließ er jedoch nie den gestaltenden, praktischen Bereich des Bauens außer Acht. Er hinterlässt daher nicht nur ein herausragendes wissenschaftliches Werk, sondern auch gestalterisch höchst anspruchsvolle Bau- und Restaurierungsprojekte vor allem in Pergamon, die er im Rahmen seiner Tätigkeit als Referent für Bauforschung der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts und später als deren Zweiter Direktor realisieren konnte. So hat Martin Bachmann in der Verbindung von Forschen, Restaurieren und Bauen in bester Weise die Tradition der historisch forschenden Architekten fortgeführt, die 1926 die Koldewey-Gesellschaft gründeten.

Wir sind erschüttert über den Verlust unseres Ersten Vorsitzenden, über den Verlust eines hervorragenden Wissenschaftlers und Architekten und über den Verlust eines hochgeschätzten Kollegen, der für viele Mitglieder der Koldewey-Gesellschaft zugleich ein wertvoller Freund war. Die Koldewey-Gesellschaft verliert mit Martin Bachmann einen Menschen, in dessen Person sich höchste wissenschaftliche Kompetenz mit diplomatischen Geschick, herzlichem Humor und großer Lebensfreude verbanden. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser besonderes Mitgefühl gilt der ganzen Familie Bachmann.

Der Vorstand der Koldewey-Gesellschaft

(Nachruf im Bericht über die 49. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung vom 4. bis 8. Mai 2016 in Innsbruck, Dresden 2017)
Meldung vom 03.08.2016
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